Gut besuchter Great Update in Interlaken: Viel nützliches Wissen für die Grundversorgung
Gut besuchter Great Update in Interlaken

Gut besuchter Great Update in Interlaken: Viel nützliches Wissen für die Grundversorgung

Offizielle Mitteilungen
Ausgabe
2017/01
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-d.2017.01479
Prim Hosp Care (de). 2017;17(01):5-7

Affiliations
Projektleiter Kommunikation SGAIM

Publiziert am 11.01.2017

Die letzte Ausgabe des Kongresses «Great Update» der SGAIM ist auf rege Nachfrage gestossen. Rund 400 vorwiegend in der medizinischen Grundversorgung tätige Ärztinnen und Ärzte sind Anfang Dezember nach Interlaken gereist. Die Teilnehmenden schätzten vor allem, wie in den Workshops und Vorträgen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse für den Alltag in der Praxis oder im Spital nutzbar gemacht wurden.
Seit 2011 wird das Great Update als Weiter- und Fort­bildungsveranstaltung für Grundversorgerinnen und -versorger in Interlaken durchgeführt. Das Konzept mit den interaktiven Workshops und verschiedenen Referaten zu praxisrelevanten Themen wurde in diesen sechs Jahren ständig weiterentwickelt und verfeinert. Der ­Anspruch, eine aktuelle Übersicht und ein kompaktes ­«Update» über den Forschungsstand zu liefern, konnte so immer besser erfüllt werden.
Die thematische Spannweite der 14 Hauptvorträge reichte in diesem Jahr von Mangelernährung im Alter, der Vorstellungen von Studien, welche die klinische ­Praxis verändern, über die neusten Erkenntnisse in 
der Kardiologie bis hin zu den Erscheinungen von importierten Hauterkrankungen in der Hausarzt-praxis. Die kurzen, aber gut dokumentierten Referate wurden jeweils mit konkreten Fragen aus dem Publikum abgerundet.

Erfolgreiches Konzept

In den zahlreichen Workshops wurde einerseits der Forschungsstand präsentiert und andererseits darüber diskutiert, wie diese Erkenntnisse in der Praxis umgesetzt werden können. Die insgesamt 57 Referentinnen und Referenten garantierten nicht nur eine kompetente ­Moderation der Seminare, sondern auch ein breites und vielfältiges Themenspektrum.
Aus der Sicht des wissenschaftlichen Komitees unter der Leitung der Professoren Jürg Leuppi und Jonas Rutishauser und dem Veranstaltungsteam der SGAIM war dieses letzte Great Update ein grosser Erfolg und hinsichtlich der Teilnehmerzahl ein Höhepunkt. «Wir haben den Anlass zu einer interessanten und gefragten Plattform entwickelt», kommentierte Uwe Fritz, Verantwortlicher für den Bereich Kongresse/Veranstaltungen bei der SGAIM.

Neustart mit SGAIM-Herbstkongress

Obwohl die opulenten Jugendstil-Räume des Kursaals in Interlaken eine gelungene Kulisse für Nostalgie hergegeben hätten, ist nach der erfolgreichen Veranstaltung der Blick in die Zukunft gerichtet. Ein Komitee bereitet bereits den neu konzipierten Herbstkongress der SGAIM vor. Dieser integriert das Great Update und die Swiss­FamilyDocs Conference und führt die beiden beliebten Veranstaltungen in einen neuen und attraktiven Rahmen über. Das Know-how und die Erfahrungen der vergangenen Jahre sollen bei der Ausgestaltung dieses Events einfliessen. Der Herbstkongress 2017 findet am 14./15. September in Bern statt.
Mehr Infos finden Sie unter
http://veranstaltungen.sgaim.ch
Die Teilnehmenden folgen gebannt einem der zahlreichen Referate.

Stimmen zum Kongress

Der Anteil von jüngeren Ärztinnen und Ärzten am Great Update war relativ hoch. Das Format ist sicher ein guter Einstieg in die berufliche Fortbildung. Während den Pausen befragten wir vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre Eindrücke und ihre Erkenntnisse am Kongress.

David Reichenstein (32), Assistenzarzt, Universitätsspital Basel

«Der Mix am Great Update gefällt mir ausgezeichnet: Kurze Vorträge mit wissenschaftlichem Hintergrund und dann die vielen Workshops, die sehr praxisnah sind. Gewisse neue Untersuchungsmethoden in der Neuro­logie, die ich hier kennengelernt habe, werde ich gleich umsetzen können. Ich habe aber auch Dinge gehört und gesehen, die einfach meinen Horizont erweitern. So war das Update Dermatologie sehr spannend, wo gezeigt wurde, wie sich einige wenig bekannte Haut- und Geschlechtserkrankungen hier immer mehr ausbreiten.»

Susanne Rüfenacht (30), Assistenzärztin, Kantonspital Aarau

«Ich bin schon das zweite Mal hier und machte die gleiche Erfahrung: Die Veranstaltung wird ihrem ­Namen «Update» voll gerecht. Die Vorträge und die Beiträge in den Workshops sind spannend und ­berücksichtigen die aktuellen wissenschaftlichen Studien und Artikel. Und es ist eine Stärke, dass hier die Wissenschaft und die Praxis miteinander verbunden werden. So werden zum Beispiel Guidelines kritisch überprüft und mögliche Anpassungen für die Grundversorgung aufgezeigt. Konkret habe ich für mich ein paar interessante Inputs aus der Infektiologie mitgenommen. Das hilft mir bei meiner Arbeit.»

Caroline Hochuli (36), Assistenzärztin, Kantonsspital Winterthur

«Schon die Ausschreibung hat mich angesprochen und neugierig gemacht. Das Programm mit den verschiedenen Workshops ist sehr abwechslungsreich. Aufgrund der Grösse begegnet man sich während des Great Updates immer wieder und man kommt mit verschiedenen Personen in Kontakt. Aus den Veranstaltungen habe ich viele inhaltliche Neuerungen, Anregungen sowie einen ­Einblick in neue Guidelines bekommen. Gleichzeitig bot sich immer wieder die Möglichkeit, verschiedene Herangehensweisen miteinander zu diskutieren und anhand der aktuellen Empfehlungen zu überdenken. Das Great Update ist sehr praxisorientiert und die Inhalte sind gut auf den medizinischen Alltag übertragbar. So habe ich zum Beispiel sehr viel Praktisches aus dem Workshop Gelenksuntersuchungen mitnehmen können».

Florin Gebhart (29), Assistenzarzt,
Spital Interlaken

«Der Kongress unmittelbar vor der Haustüre ist für mich natürlich sehr angenehm. Die Themenbreite gefällt mir auch gut, und es ist spannend zu sehen, was sich seit meinem Studium auf wissenschaftlicher Ebene alles verändert hat. Für mich ist es wirklich ein ­Update. Da ich Hausarzt werden möchte, haben mich zudem die praktischen Angebote wie zum Beispiel der Workshop zum Thema Praxisübergabe sehr interessiert. Solches Wissen kann man sich eigentlich nur an einer solchen Veranstaltung holen, dazu noch von Leuten, die darin grosse Erfahrung haben.»

«Effizient ist Medizin dann, wenn es dem Patienten besser geht.»

Kontinuität und Erfahrung prägte auch die Arbeit des wissenschaftlichen Komitees bei der Organisation des Great Update. Das Professoren-Gespann Dr. med Jörg Leuppi und Dr. med. Jonas Rutihauser präsidiert die Tagung seit 2011. Entsprechend wurden die beiden in Interlaken herzlich verabschiedet und verdankt.
In seiner Rede am Kongress-Bankett kommentierte ein etwas nachdenklicher Jörg Leuppi die Veränderung im Arbeitsalltag von Ärtzinnen und Ärzten: «Wer als junger Mensch den hippokratischen Eid geschworen hat und sich in langen Jahren und Tausenden von Stunden theoretischer und praktischer Arbeit Wissen und Kompetenz erworben hat, um Menschen zu helfen, mit körperlichen und psychischen Beschwerden umgehen zu können, ihr Wohlbefinden, ihre Gesundheit zu verbessern und ja, auch wenn das pathetisch klingen mag, Leben zu retten, der ist nicht glücklich, wenn die Balance zwischen Kern- und Nebentätigkeit aus dem Ruder läuft und er immer mehr Zeit mit administrativem Krimskrams verbringen muss; wenn er bei jeder Intervention, jedem Patientengespräch, jeder Minute Zuwendung immer den Gedanken im Hinterkopf haben muss, ob sich das, was er gerade tue, auch rechne. Wenn man den Begriff der «Effizienz» allerdings aus seiner ökonomischen Verhaftung löst und das Wohlbefinden des Patienten als Massstab nimmt, könnten wir uns durchaus versöhnen mit der «effizienzbasierten Medizin». Effizient ist Medizin dann, wenn es dem Patienten besser geht, wenn er minimal eine Linderung der Schmerzen erlebt, wenn sich sein Wohlbefinden nachhaltig verbessert, wenn er Dinge wieder tun kann, die er aufgrund von Krankheit oder Unfall oder seine Psyche belastende Ereignisse nicht mehr oder schlechter tun konnte. Das ist – so behaupte ich – die ursprüngliche Vorstellung von Effizienz in der Medizin. Diese Definition von Effizienz überlappt aber nur sehr partiell mit der ökonomischen Idee von Effizienz.»

«Effizient ist Medizin dann, wenn es dem Patienten besser geht.»

Kontinuität und Erfahrung prägte auch die Arbeit des wissenschaftlichen Komitees bei der Organisation des Great Update. Das Professoren-Gespann Dr. med Jörg Leuppi und Dr. med. Jonas Rutihauser präsidiert die Tagung seit 2011. Entsprechend wurden die beiden in Interlaken herzlich verabschiedet und verdankt.
In seiner Rede am Kongress-Bankett kommentierte ein etwas nachdenklicher Jörg Leuppi die Veränderung im Arbeitsalltag von Ärtzinnen und Ärzten: «Wer als junger Mensch den hippokratischen Eid geschworen hat und sich in langen Jahren und Tausenden von Stunden theoretischer und praktischer Arbeit Wissen und Kompetenz erworben hat, um Menschen zu helfen, mit körperlichen und psychischen Beschwerden umgehen zu können, ihr Wohlbefinden, ihre Gesundheit zu verbessern und ja, auch wenn das pathetisch klingen mag, Leben zu retten, der ist nicht glücklich, wenn die Balance zwischen Kern- und Nebentätigkeit aus dem Ruder läuft und er immer mehr Zeit mit administrativem Krimskrams verbringen muss; wenn er bei jeder Intervention, jedem Patientengespräch, jeder Minute Zuwendung immer den Gedanken im Hinterkopf haben muss, ob sich das, was er gerade tue, auch rechne. Wenn man den Begriff der «Effizienz» allerdings aus seiner ökonomischen Verhaftung löst und das Wohlbefinden des Patienten als Massstab nimmt, könnten wir uns durchaus versöhnen mit der «effizienzbasierten Medizin». Effizient ist Medizin dann, wenn es dem Patienten besser geht, wenn er minimal eine Linderung der Schmerzen erlebt, wenn sich sein Wohlbefinden nachhaltig verbessert, wenn er Dinge wieder tun kann, die er aufgrund von Krankheit oder Unfall oder seine Psyche belastende Ereignisse nicht mehr oder schlechter tun konnte. Das ist – so behaupte ich – die ursprüngliche Vorstellung von Effizienz in der Medizin. Diese Definition von Effizienz überlappt aber nur sehr partiell mit der ökonomischen Idee von Effizienz.»

«Effizient ist Medizin dann, wenn es dem Patienten besser geht.»

Kontinuität und Erfahrung prägte auch die Arbeit des wissenschaftlichen Komitees bei der Organisation des Great Update. Das Professoren-Gespann Dr. med Jörg Leuppi und Dr. med. Jonas Rutihauser präsidiert die Tagung seit 2011. Entsprechend wurden die beiden in Interlaken herzlich verabschiedet und verdankt.
In seiner Rede am Kongress-Bankett kommentierte ein etwas nachdenklicher Jörg Leuppi die Veränderung im Arbeitsalltag von Ärtzinnen und Ärzten: «Wer als junger Mensch den hippokratischen Eid geschworen hat und sich in langen Jahren und Tausenden von Stunden theoretischer und praktischer Arbeit Wissen und Kompetenz erworben hat, um Menschen zu helfen, mit körperlichen und psychischen Beschwerden umgehen zu können, ihr Wohlbefinden, ihre Gesundheit zu verbessern und ja, auch wenn das pathetisch klingen mag, Leben zu retten, der ist nicht glücklich, wenn die Balance zwischen Kern- und Nebentätigkeit aus dem Ruder läuft und er immer mehr Zeit mit administrativem Krimskrams verbringen muss; wenn er bei jeder Intervention, jedem Patientengespräch, jeder Minute Zuwendung immer den Gedanken im Hinterkopf haben muss, ob sich das, was er gerade tue, auch rechne. Wenn man den Begriff der «Effizienz» allerdings aus seiner ökonomischen Verhaftung löst und das Wohlbefinden des Patienten als Massstab nimmt, könnten wir uns durchaus versöhnen mit der «effizienzbasierten Medizin». Effizient ist Medizin dann, wenn es dem Patienten besser geht, wenn er minimal eine Linderung der Schmerzen erlebt, wenn sich sein Wohlbefinden nachhaltig verbessert, wenn er Dinge wieder tun kann, die er aufgrund von Krankheit oder Unfall oder seine Psyche belastende Ereignisse nicht mehr oder schlechter tun konnte. Das ist – so behaupte ich – die ursprüngliche Vorstellung von Effizienz in der Medizin. Diese Definition von Effizienz überlappt aber nur sehr partiell mit der ökonomischen Idee von Effizienz.»
Dr. med Jörg Leuppi und Dr. med. Jonas Rutihauser, 
die Präsidenten der Tagung seit 2011.
Bruno Schmucki
Kommunikation SGAIM
Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine
Innere Medizin
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bruno.schmucki[at]
sgaim.ch