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Publiziert am 27.09.2017
Tabelle 2: Diätetische Empfehlungen. |
Getränke: 1–3 l/Tag |
Eingeschränkte Natriumaufnahme (insbesondere bei Hypertonie und/oder Proteinurie): max.: 2,3 g/Tag oder 100 mmol/Tag |
Moderate Proteinzufuhr (falls möglich 0,8–1 g/kg/24 h), kann bei Diät-Überwachung und Ergänzung von Aminosäuren auch niedriger sein |
Pflanzliche Proteine sollten bevorzugt werden |
Viel Obst und Gemüse (Kalium beachten!) oder zusätzliche Zufuhr von Bicarbonaten |
Lebensmittelzusatzstoffe (insbesondere phosphathaltige) vermeiden |
Tabelle 3: Phosphatbinder. |
Falls P >1,5 mmol/l |
Mit Kalziumacetat beginnen: Kalziumacetat 400 mg (Bichsel) oder AcetaPhos® 750 mg (Salmon) zu den Hauptmahlzeiten |
Falls nicht verträglich, Kalziumcarbonat 500 mg oder 1000 mg (Bichsel) |
Bei Vorliegen einer Hyperkalzämie Übergang zu kalziumfreien Bindern (Sevelamercarbonat [Renvela®], Sevelamerchlorid [Renagel®]: Sanofi), Lanthancarbonat (Fosrenol®: Opopharma) oder Eisen-Oxyhydroxid (Velphoro®: Vifor). Hinweis: Mit den Kassen kann es bei Patienten mit CRI 3 oder 4 zu Abrechnungsproblemen kommen |
Immer während der Mahlzeiten einzunehmen |
Kombination von kalziumhaltigen und kalziumfreien Bindern sowie zwei kalziumfreien Bindern möglich |
Tabelle 4: Behandlung einer renalen Anämie. |
Sofern Ferritin <100 μg/l oder <200 μg/l und TSAT <20%: |
Ferinject® (100 mg oder 200 mg iv) oder Eisensalz per os 2–3 Tabletten/Tag (Eisen i.v. schneller und wirksamer) |
ESA falls Hb <100 g/l oder <110 g/l und symptomatisch nach Eisenkorrektur |
Erythropoietin: 4000–6000 IU/Woche oder Darbepoetin: 30–50 μmg/15 Tage (0,75 μg/kg) oder Mircera®: 75 oder 100 μg (1,2 μg/kg)/Monat subkutan |
Ziel: Hb 115 g/l; ESA stoppen, falls > |
Regelmässige Kontrolle (Hb 3 Monate; Ferritin und TSAT 2×/Jahr mindestens); 300 bis 500 μg/l Ferritin ist akzeptabel |
Abkürzungen: ESA = Erythropoese-stimulierende Substanzen; Hb = Hämoglobin; TSAT = Transferrin-Sättigung |
Tabelle 5: Erforderliche Vorsichtsmassnahmen bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz. |
• Faktoren, die das Fortschreiten beschleunigen und/oder eine Erhöhung der Morbidität – Mortalität herbeiführen |
– NSAR (nach Möglichkeit vermeiden) |
– ACE oder zu hoch dosierte Diuretika |
– Medikamentendosierung anpassen (Tenofovir, Metformin, Antibiotika) |
– Nephrotoxische Medikamente vermeiden (Aminoglykoside, …) |
– Kontrastmittel |
– ARI anderer Ursachen (Infektionen, Koloskopievorbereitung auf Phosphatbasis usw.) |
• Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Patienten mit CRI dennoch untersucht und gut behandelt werden (Koronarangiografie; Behandlung mit Thrombozytenaggregationshemmern, NOAK…) |
• Kaliumspiegel überwachen |
Abkürzungen: NSAR = nichtsteroidale Antirheumatika; ACE = Angiotensin-konvertierendes Enzym; ARI = akute Niereninsuffizienz; CRI = chronische Niereninsuffizienz; NOAK = neue orale Antikoagulanzien. |
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