So kann die SGAIM  weiterwachsen
Mitgliederentwicklung SGAIM

So kann die SGAIM weiterwachsen

Offizielle Mitteilungen
Ausgabe
2017/06
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-d.2017.01529
Prim Hosp Care (de). 2017;17(06):109-110

Affiliations
Generalsekretärin SGAIM

Publiziert am 22.03.2017

Nach der fusionsbedingten Konsolidierungsphase will die SGAIM ab 2017 wieder wachsen. Die Mitgliedergewinnungsaktionen werden sich dabei insbesondere auf Jüngere und Frauen richten, da diese zwei Gruppen in der SGAIM noch untervertreten sind. Solche Bemühungen sind notwendig, um die Abgänge zu kompensieren, die durch die Pensionierung der Baby-Boomer-Generation absehbar sind.
Das Zusammenführen der beiden Mitgliederregister von SGAM und SGIM und der erste Versand der Beitragsrechnung hat zu einer gewissen Bereinigung des Mitgliederbestands geführt. In der Zwischenzeit verfügt die SGAIM wieder über eine weitgehend aktualisierte Datenbank, so dass es der richtige Zeitpunkt scheint, die Mitgliederstruktur der grössten medizinischen Fachgesellschaft der Schweiz ein bisschen genauer zu analysieren. Erfreulicherweise sind die Mitgliederzahlen der SGAIM sehr stabil und die Fusion hat nicht zu einem eigentlichen Rückgang geführt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die SGAIM per 31. Dezember 2016 über insgesamt rund 7300 Mitglieder verfügt, wobei es sich dabei um 6300 Aktive und rund 1000 Pensionierte handelt. Ganz eindeutig untervertreten sind Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung.
Die Einführung eines neuen, reduzierten Beitrags für Pensionierte führte bei den ehemaligen Freimitgliedern von SGAM und SGIM zu zahlreichen Austritten. Trotzdem halten über 1000 Mitglieder der SGAIM auch nach ihrer Pensionierung die Treue und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Allgemeinen Inneren Medizin.
Bei den ordentlichen Mitgliedern kann sogar ein leichter Zuwachs verzeichnet werden, übertreffen doch die Neueintritte die Zahl der Kündigungen. Seit Anfang 2017 stellen wir zudem fest, dass die verschiedenen Massnahmen zur Mitgliedergewinnung erste Früchte tragen. In den ersten zwei Monaten konnte die SGAIM bereits 54 neue Mitglieder aufnehmen, was weit über dem Durchschnitt des letzten Jahres liegt.
Abbildung 1: Mitgliederkategorien SGAIM.
Abkürzungen: Mit. = Mitglieder; TZA = Teilzeitangestellte; JHaS = Junge Hausärztinnen und -ärzte Schweiz; SYI = Swiss Young Internists.

Frauenanteil in der SGAIM unter ­Durchschnitt

Gemäss der Ärztestatistik 2015 der FMH arbeiten im Bereich der Allgemeinen Inneren Medizin/Allgemeinmedizin insgesamt 8328 Personen, wobei 5950 dem ambulanten Bereich und 2296 dem stationären Bereich zuzurechnen sind. Mehr als ein Fünftel der Ärztinnen und Ärzte ist also im Organisationsbereich der SGAIM tätig. Der Frauenanteil in der Allgemeinen Inneren Medizin beträgt 37% und ist damit etwas tiefer als der durchschnittliche Anteil der Frauen über alle medizinischen Fachgebiete (40,4%). Bei den Mitgliedern der SGAIM ist der Frauenanteil mit 29% unter dem Durchschnitt. Da die Frauen in den jüngsten Alterskategorien bereits die Mehrheit stellen, ist also das Wachstumspotenzial bei den weiblichen Mitgliedern erheblich.
Abbildung 2: Frauen in der Allgemeinen Inneren Medizin.
Abkürzungen: AIM = Allgemeine Innere Medizin; AM = Allgemeinmedizin

Abgang der Baby Boomer auffangen

Die Altersstruktur der Mitglieder zeigt zudem, dass die SGAIM auch zukünftig in die bessere Einbindung des Nachwuchses investieren muss. Sie steht in den nächsten Jahren vor der Herausforderung, die absehbaren Abgänge durch die Pensionierung der Baby-Boomer-Generation mit einer entsprechenden Anzahl an Neueintritten von jüngeren Mitgliedern zu kompensieren. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf junge Ärztinnen zu richten.
Abbildung 3: Altersstruktur der SGAIM-Mitglieder.
Dies sind die Gründe dafür, dass die SGAIM im Jahr 2017 ihre Anstrengungen in der Mitgliederwerbung verstärkt. Eine erste Offensive startet Ende März (siehe Editorial und Inserat). Ziel ist, nach der fusionsbedingten Konsolidierungsphase eine Wachstumsphase einzuleiten.
Im Rahmen des Nachwuchsförderungskonzepts betont die SGAIM die Wichtigkeit eines qualitativ hochstehenden Teachings in der studentischen Lehre und Weiterbildung in der Allgemeinen Inneren Medizin. Deshalb wird die SGAIM ab 2017 einen jährlich verliehenen Teaching Award ausschreiben (siehe Kasten).
Teaching Award der SGAIM

Qualität in der Lehre als ­Nachwuchsförderungsmittel

Die Bedeutung eines qualitativ hochstehenden Teachings wird im Rahmen des Nachwuchsförderungsprojekts bei der SGAIM ab 2017 mit der Vergabe eines Teaching Award honoriert. Der Award wird mit einem Preisgeld von 5000 Franken honoriert. Die eingereichten Nominationen werden von einem vierköpfigen Award-Komitee der SGAIM ausgewählt. Diesem Komitee gehören folgende Personen an: Dr. François Héritier, Prof. Dr. Stefano Bassetti, Prof. Dr. Mathieu Nendaz und Dr. Franco Salomon. Der Preis wird jeweils im Rahmen des SGAIM-Herbstkongresses vergeben.

So läuft das Nominierungsverfahren

Anwärter/innen für den SGAIM Teaching Award können von ­einem oder mehreren Kollegen/Kolleginnen («Peers») in einem 1-seitigen Empfehlungsschreiben bis Ende Juni 2017 nominiert werden. Selbstnominierungen sind nicht möglich. Im Empfehlungsschreiben sollen die Teachingleistungen der Anwärter/innen in Lehre und Weiterbildung, Mentoringaktivitäten sowie etwaige Forschungs- und Entwicklungsbeiträge im Bereich Lehre/Weiterbildung dargelegt und begründet werden, warum der/die Anwärter/in für einen solchen Award in Frage kommt. Zwingend beizulegen sind ein aktueller Lebenslauf der Anwärterin/des ­Anwärters, fakultativ auch vorhandene Teaching-Evaluationen durch Studierende oder Weiterzubildende.
Weitere Informationen zum Teaching Award finden sich auf