Diskussion über Zukunftsthemen vor futuristischer Kulisse
2. Frühjahrskongress der SGAIM vom 3.–5. Mai in Lausanne

Diskussion über Zukunftsthemen vor futuristischer Kulisse

Offizielle Mitteilungen
Ausgabe
2017/10
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-d.2017.01584
Prim Hosp Care (de). 2017;17(10):189-190

Affiliations
Verantwortlicher Bereich Administration und Kommunikation der SGAIM

Publiziert am 24.05.2017

Der Frühjahrskongress der SGAIM ist vom 3. bis 5. Mai 2017 zum zweiten Mal in der noch jungen Gesellschaftsgeschichte erfolgreich durchgeführt worden. Rund 2500 Personen besuchten in Lausanne den grössten medizinischen Fachkongress der Schweiz mit einem wissenschaftlichen Programm von über 250 Stunden.
Der dreitägige Frühjahrskongress der SGAIM, der unter dem Motto «Die Zukunft ist jetzt!» stand, fand im Swisstech Center in Lausanne vor passender, futuristischer Kulisse statt. Das Gebäude überzeugt vor allem durch seine raffinierte technische Ausstattung und die moderne Architektur mit den hohen und hellen Räumen.
Das Swisstech Center in Lausanne.
In den über 150 Veranstaltungen wurden während rund 250 Stunden wissenschaftliche Studien präsentiert, Untersuchungsreihen vorgestellt, auf neue Hilfsmittel und Technologien hingewiesen oder Thesen kontrovers diskutiert. Auch ganz konkrete Anwendungen konnten in Workshops praktisch geübt werden. Verschiedene interessante wissenschaftliche Inputs, die während des Kongresses vorgestellt wurden, werden in den folgenden Ausgaben des Primary and Hospital Care (PHC) als redaktionelle Beiträge publiziert.

Netzwerke knüpfen und Informationen austauschen

Darüber hinaus bot sich der SGAIM-Kongress auch als ausgezeichnete Plattform an, um Kontakte zu knüpfen, sein Netzwerk zu erweitern oder einfach alte Bekannte zu treffen. In der gut besuchten Industrieausstellung informierten die verschiedensten Anbieter über ihre Produkte und Dienstleistungen für den medizinischen Alltag. Bewährt hat sich auch das neue Konzept der SGAIM-Lounge. Mit ihren grossen Sesseln lud sie als «grüne Oase» die Mitglieder und Besucher/-innen ein, sich in Pausen zu entspannen oder miteinander auszutauschen.
SGAIM-Lounge: Die «grüne Oase» am Kongress.
Schliesslich nutzten die SGAIM, die Chef- und Kaderärztevereinigung ICKS und weitere Gastgesellschaften den Rahmen des Kongresses, um ihre Jahresversammlungen durchzuführen, die Mitglieder über die laufenden Verbandsaktivitäten zu informieren und wichtige Entscheide zu fällen. Und das Hausarztinstitut der Universität Lausanne (IUMF) feierte am ersten Kongresstag sein zehnjähriges Jubiläum im Swisstech Center.

Positive Bilanz

Das Co-Präsidium der SGAIM zieht nach dem 2. Frühjahrskongress eine sehr positive Bilanz und macht eine anregende und konstruktive Atmosphäre innerhalb der noch jungen Fachgesellschaft aus. Die beiden Präsidenten Jean-Michel Gaspoz und François-Gérard Héritier bedanken sich deshalb bei allen, die zum Erfolg des Kongresses beigetragen haben – insbesondere beim wissenschaftlichen Komitee für die Zusammenstellung des abwechslungsreichen Programmes und beim Team der SGAIM-Geschäftsstelle für die professionelle und reibungslose Organisation.
Der nächste Termin auf der Fortbildungsagenda der SGAIM ist der 1. Herbstkongress, der am 14./15. September in Bern stattfindet und als neue Veranstaltung die beiden Formate «Swissfamilydocs Conference» und «Great Update» ersetzt. Siehe dazu auch http://veranstaltungen.sgaim.ch

Verleihung von Förderpreisen und Auszeichnungen

Im Rahmen des Frühjahrskongresses wurden verschiedene wissenschaftliche Förderpreise und Auszeichnungen überreicht.
Die medizinische Forschungsstiftung SGIM-Foundation hat für 2016/2017 eine Preisausschreibung zum Thema «Multimorbidität» im stationären und ambulanten Bereich lanciert.
Die Auswahl unter den acht fundierten Projekteingaben erfolgte durch einen wissenschaftlichen Beirat der SGIM-Foundation, der sich aus vier Experten zusammensetzt. Der Stiftungsrat der SGIM-Foundation hat entschieden, drei Projekte mit je 50 000 Franken zu unterstützen.
Er gratuliert folgenden Personen zu ihrer qualifizierten Forschungsarbeit und der Auszeichnung durch das wissenschaftliche Komitee:
Dr. med. Carole Elodie Aubert (Inselspital, Bern) mit ihrem Projekt «Patterns of multi-morbidity and their association with healthcare resource utilization: a multinational study»;
Dr. med. Marie-Claude Audétat (UIGP-CMU, Genf) mit ihrem Projekt «Understanding the clinical reasoning processes involved in managing multimorbid patients: a key to face fu-ture challenges in primary care»;
Dr. med. Sven Streit (BIHAM, Bern) mit seinem Projekt «Barriers and enablers to the willingness to deprescribe in older patients with multimorbidity and polypharmacy: a primary care based survey».
Ausführliche Informationen sowie Abstracts zu den verschiedenen Projekten und den Preisträger/-innen der SGIM-Foundation-Ausschreibung 2016/17 sind zu finden auf der SGAIM-Homepage (Rubrik «Forschung»).
Ebenfalls am Kongress in Lausanne wurde der SGAIM-Preis für die Publikation von wissenschaftlichen Originalarbeiten verliehen. Er ist mit 10 000 Franken dotiert.
Der Vorstand der SGAIM zeichnet dieses Jahr die Publikation ­einer Studie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Jacques Donzé (Inselspital Bern) aus über die Rehospitalisationsquote von Hochrisikopatienten. Der Beitrag wurde im JAMA Internal Medicine im April 2016 publiziert.
Den Viollier-Preis für wissenschaftliche Originalarbeiten, der ebenfalls mit 10 000 Franken ausgestattet ist, erhielt dieses Jahr Dr. med. Bettina Felicitas Winzeler für den Beitrag «Predictors of nonresponse to fluid restriction in hyponatraemia due to the syndrome of inappropriate antidiuresis» im Journal of Internal Medicine.
Mehr Information dazu gibt es ebenfalls auf der SGAIM-Website (Rubrik «Forschung»).
Das Kongresskomitee vergab schliesslich noch folgende Auszeichnungen:
SGAIM-Preis für die drei besten Freien Mitteilungen:
1. Preis: Jasper Boeddinghaus (et al.) für «Direct comparison of four very early rule-out strategies for acute myocardial infarction using high-sensitivity cardiac troponin I»;
2. Preis: Marie Méan (et al.) für «Derivation and validation of a clinical prediction model for the post-thrombotic syndrome»;
3. Preis: Carole Elodie Aubert (et al.) für «Is subclinical thyroid dysfunction associated with dementia? Findings from a prospective cohort».
Novartis-Preis (SGAIM) für die drei besten Poster:
1. Preis: Stéphanie Giezendanner (et al.) für «The role of GPs in hospital admissions of terminally ill patients: results from a survey of Swiss GPs»;
2. Preis: David Nanchen (et. al.) für «Elegibility for PCSK9 inhibitors in the general population»;
3. Preis: Noelle Junod Perron (et. al.) für «How well are Swiss French-speaking physicians prepared for independent practice in ambulatory general internal medicine?».
Die Preisträger (v.l.n.r.): Sven Streit, Carole Elodie Aubert, Marie-Claude Audétat, Jacques Donzé.
Bruno Schmucki
Kommunikation, SGAIM, Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere ­Medizin
Monbijoustrasse 43
Postfach
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bruno.schmucki[at]sgaim.ch