Eine interne Arbeitsgruppe der SGAIM diagnostiziert für den Fachbereich Allgemeine Innere Medizin (AIM) ein gravierendes Nachwuchsproblem. Es bestehe dringender Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen, stellt die Arbeitsgruppe fest. Sie macht fünf konkrete Empfehlungen, wie eine berufliche Laufbahn in der AIM attraktiver gestaltet werden soll. Die Delegierten der SGAIM haben an ihrer Versammlung vom 30. November 2017 in Bern den Bericht und die Empfehlungen der Arbeitsgruppe zur Kenntnis genommen und die Umsetzung von gezielten Massnahmen zur Nachwuchsförderung beschlossen.
Der Bericht der Arbeitsgruppe «Nachwuchsförderung» der SGAIM legt den Fokus auf anpassbare externe Rahmenbedingungen, die durch gezielte Interventionen der Fachgesellschaft beeinflusst und verbessert werden können. Mit einer Revision der bestehenden Lernzielkataloge soll die Weiterbildung für die angehenden Fachärzt/-innen AIM effizienter und nahe am zukünftigen Einsatzbereich gestaltet werden. Zudem soll mit dem Aufbau von systematischen und gut koordinierten Weiterbildungs-Curricula, mit spezifischer Karriereberatung und Mentoring sowie mit klareren Rollenmodellen die Laufbahn als Spitalinternist oder Hausärztin für Studienabgänger/-innen attraktiv gemacht werden.
Die Forderung «more action, less administration» zielt darauf ab, dass Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung bewusst von administrativen Aufgabe entlastet werden und sich vermehrt der direkten Patientenbetreuung widmen können. Schliesslich soll auch die Akademisierung der AIM vorangetrieben und ihre Rolle in der Forschung und Lehre wieder gestärkt werden. Mit einer Image-Kampagne, die primär den ärztlichen Nachwuchs anspricht, möchte man die positiven Aspekte der Tätigkeiten in der AIM hervorheben und interessante Berufschancen und -karrieren aufzeigen.
Delegierte geben Startschuss für eine Nachwuchs-Offensive
Die rund 40 Delegierten nahmen nicht nur den Bericht der Arbeitsgruppe interessiert zur Kenntnis, sondern definierten auch die Struktur eines umfangreichen Projekts zur Nachwuchsförderung und gaben die entsprechenden finanziellen Mittel frei.
Zudem wird der Frühjahrskongress 2018 der SGAIM in Basel – mit rund 3000 Teilnehmenden der grösste medizinische Fachkongress der Schweiz – ganz dem Thema Nachwuchs gewidmet sein.
Die Delegierten haben ausserdem das Budget und die strategischen Jahresziele der SGAIM für das Jahr 2018 verabschiedet.
Korrespondenz
Bruno Schmucki Kommunikation, SGAIM Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin Monbijoustrasse 43 Postfach CH-3001 Bern bruno.schmucki[at]sgaim.ch