«Es ist eine tolle Gelegenheit zu erfahren, was alles möglich ist»
Interview mit den beiden Medizinstudierenden im Komitee des SGAIM Frühjahrkongresses 2018

«Es ist eine tolle Gelegenheit zu erfahren, was alles möglich ist»

Lehren und Forschen
Ausgabe
2018/18
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-d.2018.01820
Prim Hosp Care Allg Inn Med. 2018;18(18):319-320

Affiliations
Mitglied der Redaktion, Managing Editorin

Publiziert am 26.09.2018

«Unser Nachwuchs – unser Kapital» lautete das Motto des diesjährigen Frühjahrs­kongresses der SGAIM, der Ende Mai in Basel stattfand. Der Nachwuchs wurde dann auch gleich von Anfang an in die Kongressorganisation miteinbezogen. Welche Eindrücke dies bei der jungen Generation hinterliess, können Sie in diesem Interview erfahren.

Sie waren beide bereits bei der Vorbereitung des SGAIM-Frühjahrskongresses Mitglieder des Kongresskomitees. Was war das für eine Erfahrung?
Noémie Boss: Es war eine sehr spannende Erfahrung, im Kongresskomitee dabei zu sein, mitreden und mitdenken zu dürfen. Es gab mir einen einzigarter Einblick in die Weiter- und Fortbildung.
Benjamin Magyar: Es war äusserst interessant, mit dem gesamten Komitee diesen Kongress mit zu organisieren. Ein Kongress dieser Grösse und mit diesem Thema ist für mich etwas Neues gewesen. So gab es natürlich auch arbeitsintensivere Zeiten, aber Dank dem grossen Einsatz des gesamten Komitees konnten die Aufgaben gut bewältigt werden.
Wie konnten Sie sich in den Vorbereitungen ­ ­einbringen?
Benjamin Magyar: Unsere Aufgabe als studentische ­Vertreter war an diesem Kongress die Nachwuchs­förderung. Da das Thema «Unser Nachwuchs – Unser Kapital» war, haben wir spezifisch Nachmittage für Studentinnen und Studenten und junge Assistenzärzt­innen und -ärzte organisiert. Damit wollten wir die ­Innere Medizin unter den Studenten promoten, aber auch die Vielfältigkeit des Themas zeigen.
Noémie Boss: Unsere Meinung als Studierende war oft gefragt, und es war sehr interessant, in Kollaboration mit den Swiss Young Internists (SYI) das Programm für Studierende und Assistentinnen und Assistenten gestalten zu dürfen.
Inwiefern hat es sich gelohnt, den Dachverband der Schweizer Medizinstudierenden swimsa und die SYI von Anfang an in die Kongressorganisation zu integrieren?
Benjamin Magyar: Noémie und ich sind Vertreter der swimsa (swiss medical students association). Wir haben zusammen mit den SYI diese Themennachmittage organisiert. Für uns war dies ein enormer Vorteil und eine grosse Unterstützung von Seiten der SYI!
Noémie Boss: Aus den unterschiedlichen Karriere- und Altersgruppen ergab sich eine besondere Gruppendynamik und eine spannende Gruppenarbeit. Ich denke, dass der Einbezug sowohl der SYI als auch der swimsa in die Kongressorganisation einen entscheidender Punkt ist, um den Nachwuchs innerhalb der SGAIM zu fördern.
Die SYI hatten am SGAIM-Frühjahrskongress 2018 einen eigenen Nachmittag gestalten können. Welche Themen wurden darin behandelt? Was bleibt Ihnen davon besonders in Erinnerung?
Benjamin Magyar: Wir wollten an diesem Mittwochnachmittag die verschiedenen Aspekte und Arbeitsmöglichkeiten im Bereich der Allgemeinen Inneren Medizin AIM aufzeigen. Viele Studierende sehen die AIM als ein Fach, mit dem man «nur Hausarzt» werden kann. Aber es gibt noch so viele andere Möglichkeiten. Zum Beispiel Forschung, Lehre oder Spitalarzt. Besonders in Erinnerung bleibt mir ein Gespräch beim anschliessenden Apéro mit anderen Studierenden und einigen Ärzten, wo ich einige Tipps und Inspirationen für die Zukunft erhalten habe.
Noémie Boss: Mir bleibt vor allem die Vielfalt der Möglichkeiten, und wie individuell je nach Interesse – sei es Forschung, Ausland oder Hausarztmedizin – dieses Fachgebiet gestaltet werden kann.
Weshalb sollen vor allem auch junge Medizinstudentinnen und -studenten und junge Ärztinnen und Ärzte Kongresse wie beispielsweise die SGAIM-Kongresse besuchen?
Benjamin Magyar: Man kann lernen. Nicht, als ob man nicht schon genug an der Uni lernt, aber man lernt anderes kennen: Leute, den Alltag, neue Therapien und Medikamente, aber auch viele neue Möglichkeiten.
Noémie Boss: Ich denke, dass es eine tolle Gelegenheit ist, mehr darüber zu erfahren, was in dem Fach alles möglich ist und zu entdecken, worüber im Moment geforscht wird. Auch das Networking und Zusammenkommen mit bekannten und neuen Kolleginnen und Kollegen kommt nicht zu kurz.
Wo konnten Sie persönlich vom Programm des Kongresses profitieren? Was hat Sie beeindruckt?
Noémie Boss: Da ich sehr lange in der Ausbildungskommission der swimsa aktiv war, interessierte mich ganz besonders die Präsentation von Prof. Schwartzstein über die Art und Weise, wie mann die richtigen Medizinstudierenden auswählen soll. Es war meiner Meinung nach eine sehr spannende Art, in den Kongress zu starten.
Benjamin Magyar: Beeindruckt war ich von der Grösse des Kongresses und der wunderschönen Basler Messe. Zudem, wie reibungslos alles abgelaufen ist. Dies war wirklich erstaunlich.
Profitieren konnte ich von den Nachmittagen und den vielen Vorträgen. So erinnere ich mich insbesondere an ein Zitat im Vortrag von Professor Drahomir Aujesky: «Bleiben Sie neugierig und hinterfragen Sie.»

Zu den Personen

Noémie Boss und Benjamin Magyar sind Medizinstudierende der Universität Bern, Mtiglieder des Dachverbands der Schweizer Medizinstudierenden swimsa und Mitglieder im Kongresskomitee des SGAIM-Frühjahrskongressses 2018.
Noémie Boss
Benjamin Magyar
Dr. med. Nadja Pecinska
EMH Schweizerischer ­Ärzteverlag AG
Farnsburgerstrasse 8
CH-4132 Muttenz
npecinska[at]emh.ch