Prognosen für 2019: veränderlich!
Lichtblicke und düstere Prognosen

Prognosen für 2019: veränderlich!

In eigener Sache
Ausgabe
2019/01
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-d.2019.01859
Prim Hosp Care Allg Inn Med. 2019;0(01):3-5

Affiliations
Chefredaktor; Leiter Chronic Care, Institut für Hausarztmedizin Zürich; Hausarzt in Zug

Publiziert am 02.01.2019

Nun ist er also wieder vorbei, der nicht immer so ein­fache Übergang vom alten ins neue Jahr. Auf den Neubeginn haben wir fröhlich oder nachdenklich ange­stossen. Die üblichen Vorsätze, was wir im 2019 alles verbessern oder endlich anpacken wollen, sind gefasst; wohl wissend, dass sie in ein paar Monaten wie der Frühlingsschnee an den Berghängen dahingeschmolzen sein werden.
In der Hausarztmedizin gibt es berechtigte Hoffnung, dass es auch 2019 mit positiven Entwicklungen weitergeht. Die Grundsteine dafür sind vor Jahren gelegt worden: Die Wahrnehmung der Politik, dass eine starke Hausarztmedizin einen grossen Wert für die gesundheitliche Versorgung darstellt; der Ausbau von Ausbildungsplätzen für Medizinstudium und Praxisassistenzen/Curricula; das verstärkte Interesse der Medizinstudierenden am Fach; die Akademisierung des Faches mit zunehmender Anzahl und Aktivität von universitären Instituten für Hausarztmedizin. Vermehrt werden wir als Spezialisten für die Langzeitbetreuung und als zentrale Akteure in der interprofessionellen Betreuung wahrgenommen. Weniger gut lief es 2018 in den Tarifverhandlungen, die trotz aller Anstrengungen mit der Festsetzung der Tarife durch den Bundesrat auf Grund gelaufen sind. Salopp gesagt bleibt uns für 2019 die Hoffnung, dass dieser Kahn wieder flott wird, und nicht ganz den Bach runter geht.
Trotz aller Lichtblicke gibt es auch düstere Prognosen fürs 2019. Mehr Patienten und Gemeinden als bisher werden Probleme haben, einen Hausarzt zu finden. Der prognostizierte Hausärztemangel ist eingetroffen. Die Anstrengungen dagegen werden erst in Jahren greifen. 2019 wird also ein Jahr sein, in dem wir für eine bessere Versorgung in der Zukunft investieren müssen. Eigentlich wollte ich hier ohne Durchhalteparolen auskommen, aber ganz lassen kann ich es nicht: Setzen auch Sie sich für die nächste Generation von Hausärztinnen und -ärzten ein, wo Sie können, zum Beispiel als Lehrärztin für Studierende oder Praxis­assistenten – eine vorgelebte Rolle als engagierter Hausarzt ist Gold wert für den Nachwuchs.
Primary and Hospital Care versteht sich als die Stimme der Schweizer Hausärztinnen und Hausärzte, und sowohl Verlag wie auch Redaktion setzen sich auch im 2019 mit vollem Engagement dafür ein, dass Ihnen die Lektüre jedes Heftes einen Mehrwert bringt: Standespolitisch, fachlich oder reflexiv, entsprechend der bisherigen Ausrichtung des Journals. Neu wird die Zeitschrift einmal im Monat erscheinen, anstelle der bisherigen Frequenz von zweiwöchentlich. Die Vorteile davon sind voluminösere Hefte, die mehr interessanten, ­unabhängigen und lehrreichen Inhalt bieten, ein ­weniger hektischer Redaktionsbetrieb – dies gilt für Redaktion, Verlag und Autoren – und nicht zuletzt eine Kosteneinsparung; es lohnt sich also noch mehr als bisher, ein Exemplar von Primary and Hospital Care zur Hand zu nehmen oder auf dem Bildschirm zu öffnen. Falls brisante standespolitische Entwicklungen zu ­berichten sind, werden Sonderausgaben unter dem Titel «Primary and Hopsital Care EXTRA» zeitnah dazwischengeschaltet werden.
Ob in Papierform oder online – bleiben Sie mit Primary and Hospital Care nahe am Puls der Veränderungen, die Sie 2019 erwarten.
Dr. med. Stefan Neuner-Jehle
MPH, Institut für ­Hausarztmedizin
Pestalozzistrasse 24
CH-8091 Zürich
sneuner[at]bluewin.ch