Anamnestik: Tee mit Nebenwirkungen

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Ausgabe
2020/01
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-d.2020.00950
Prim Hosp Care Allg Inn Med. 2020;20(01):

Publiziert am

Anamnestik

Tee mit Nebenwirkungen

Die 70-jährige Frau wäre beinahe an einer schweren Leberdystrophie gestorben, für die sich trotz zahlreicher Untersuchungen keine infektiöse oder toxische Ursache finden liess.
Erst die nochmalige Anamnese bei einer Schwester der Patientin deckte auf, dass sie in einem Nonnenkloster immer wieder einen heilversprechenden Tee bezogen hatte. Das Präparat enthielt lebertoxischen Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys), der in der EU schon längst verboten war, als er in der Ostschweiz noch verkauft wurde.
Bernhard Gurtner
Bildnachweis: Olivier Pichard, Wikimedia Commons.