Von Work-Life-Balance und Positionspapieren …
Delegiertenversammlung mfe, 28. November 2019

Von Work-Life-Balance und Positionspapieren …

Aktuelles
Ausgabe
2020/01
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-d.2020.10187
Prim Hosp Care Allg Inn Med. 2020;20(01):4-5

Affiliations
Kommunikationsbeauftragte mfe, Haus- und Kinderärze Schweiz

Publiziert am 08.01.2020

Das Jubiläumsjahr 2019 war intensiv, nachhaltig und geprägt von Visionen für eine optimale haus- und kinderärztliche Zukunft. So das Fazit der zweiten Delegiertenversammlung dieses Jahres, die am 28. November in Bern stattfand.

Gastreferent Sven Streit, Leiter Nachwuchs und Vernetzung im Berner Institut für Hausarztmedizin (BIHAM), präsentierte den Delegierten zwei aktuelle Studien des BIHAM im Auftrag der JHaS. Positiv war vor allem die Erkenntnis, dass die Haus- und Kinderarztmedizin bei den Medizinstudierenden wieder «in» ist. Das spannende Aufgabenspektrum, die Patientennähe und die Vielfalt der Arbeitsmodelle überzeugen die Jungen. Der Trend ist da und spürbar – die diesbezüglichen gemeinsamen Anstrengungen von mfe und JHaS zeigen Wirkung. Trotzdem war die Botschaft von Sven Streit deutlich: «Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel.». Im zweiten Teil zeigt Sven Streit auf, wie hoch die psychischen Belastungen der jungen Haus- und Kinderärzte sind. Die Anforderungen steigen laufend, und der Wunsch nach einer guten Work-Life-Balance ist richtig und wichtig. mfe nimmt diese Botschaft auf und wird sich weiterhin aktiv für die richtigen beruflichen Rahmenbedingungen der künftigen Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte einsetzen.
Andreas Zeller, Leiter Universitäres Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel, präsentierte die Umrisse der nächsten Workforce-Studie 2020, die für mfe von grosser Bedeutung ist. Die Zahlen zu den erwarteten Ressourcen der Grundversorger sind die entscheidende Grundlage für jegliche fundierte Kommunikation mit Politik und Medien.

Workshops zu den mfe-Kernthemen

Die Delegierten arbeiteten anschliessend in drei Stationen an den wichtigen strategischen Themen Tarif, E-Health und Qualität. Die Resultate und Inputs aus diesen Workshops werden direkt in die Arbeit von Vorstand und Geschäftsstelle einfliessen und in drei neue Posi­tionspapiere münden. Die zwei ersten Positions­papiere zu den Themen «Nachwuchsförderung» und ­«Interprofessionalität» wurden von den Delegierten in diesem Rahmen verabschiedet (hausaerzteschweiz.ch­/gesundheitspolitik/positionspapiere).
Im statuarischen Teil konnte Philippe Luchsinger bereits ein Fazit zum erfolgreichen Jubiläumsjahr ziehen: Die intensiven Aktivitäten 2019 fanden mit dem Polit-Symposium im September einen würdigen Schlusspunkt.
Intensiver Tarifworkshop.

Ausblick 2020 – mfe benötigt mehr ­Mitglieder!

Das präsentierte Budget 2020 mit Kürzungen in vielen Bereichen wurde freigegeben. Der demografisch bedingte, laufende Mitgliederrückgang hinterlässt in diesem Budget deutliche Bremsspuren für die Verbandsaktivitäten. Im neuen Jahr sind deshalb verstärkt Massnahmen zur Mitgliedergewinnung geplant. Hier ist mfe auf die aktive Unterstützung aller Mitglieder und Delegierten angewiesen. Denn: Ein Verband ist nur so stark wie die Zahl seiner Mitglieder – entsprechend müssen junge und vor allem auch angestellte Ärztinnen und Ärzte für eine Mitgliedschaft bei mfe gewonnen werden.
Abstimmung an der Delegiertenversammlung 2019 in Bern.

Starke Vertretung der Romandie im ­mfe-Vorstand

François Héritier trat im September 2019 als langjähriges und letztes Gründer-Vorstandsmitglied sowie Vizepräsident von mfe zurück. Als neue Vize-Präsidentin wurde einstimmig Brigitte Zirbs Savigny gewählt. Mit ihr ist die Romandie auch weiterhin im Präsidium von mfe vertreten. Zum neuen Vorstandsmitglied wurde zudem Sébastien Jotterand mit überwältigendem Mehr berufen. Sébastien Jotterand verfügt über viel standespolitische Erfahrung, unter anderem als ­langjähriger Präsident von «Médecins de famille Vaud». Er hat sich für mfe stark im Bereich Interprofessionalität engagiert und verfügt entsprechend über ­einen hohen internen und externen Bekanntheitsgrad. Der zweite Bewerber, Léon Benusiglio, verpasste die Wahl in den Vorstand. «Es hat uns gefreut, dass wir für diesen Vorstandssitz aus zwei sehr qualifizierten Bewerbungen aus der Romandie wählen durften. Es ist für einen Verband entscheidend, dass die Mitglieder sich aktiv engagieren möchten. Wir danken Léon ­Benusiglio ganz herzlich für das Engagement und die Bereitschaft, sich für ein solches Mandat zur Ver­fügung zu stellen», kommentierte Philippe Luchsinger das Wahlergebnis. Ein ausführliches Interview mit Sébastien Jotterand folgt in einer der nächsten PHC-Ausgaben.
Einmal mehr wurden an der Delegiertenversammlung wichtige Grundlagen gelegt und damit wertvolle Impulse mitgenommen für die künftige politische Arbeit von mfe. Der direkte Dialog war einmal mehr inspirierend und bereichernd. Der Vorstand und die Geschäftsstelle sind motiviert, sich auch im Jahr 2020 mit neuen Kräften für die Anliegen der Haus- und Kinderarzt­medizin einzusetzen.
Brigitte Zirbs Savigny, neue Vizepräsidentin, und Sébastien Jotterand, neues Vorstandsmitglied, mit dem Präsidium von mfe.
Sandra Hügli-Jost
Kommunikations­beauftragte mfe Haus und Kinderärzte Schweiz
Geschäftsstelle
Effingerstrasse 2
CH-3011 Bern
Sandra.Huegli[at]hausaerzteschweiz.ch