«Une information rapide et efficace permet d’améliorer la ­continuité de la prise en charge et d’éviter les mauvaises surprises»  

Aktuelles
Édition
2021/12
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-f.2021.10624
Prim Hosp Care Med Int Gen. 2021;21(12):392-393

Publié le 30.11.2021

Dans mes fonctions de médecin assistante, je constate souvent que les patients et patientes ne sont pas suffisamment informés de leur diagnostic et de leurs médicaments. Aux urgences, dans la plupart des cas, la liste des médicaments est en outre introuvable. Comme cette population de patients (pour la plupart polymorbides avec polypharmacie subséquente) se présente typiquement en dehors des horaires d’ouverture des cabinets, et en particulier la nuit ou le week-end, ce manque d’information est souvent source d’incertitude et de danger.

SGAIM-Qualitätsindikatoren
Nina Stoller
Als Assistenzärztin auf dem Notfall registriere ich oft, dass die Patientinnen und Patienten häufig nicht ausreichend über ihre Diagnosen und Medikamente Bescheid wissen. Die Medikamentenliste ist zudem im Notfall meist nicht auffindbar. Da sich diese Patientengruppe (meist die Polymorbiden mit konsekutiver ­Polypharmazie) typischerweise ausserhalb der Praxisöffnungszeiten – insbesondere auch nachts oder am Wochenende – vorstellen, birgt dieser Informationsmangel oft Verunsicherungen und Gefahren. Beispielsweise betreute ich letzte Woche eine betagte Patientin mit einer schweren Hyponatriämie. Sie konnte mir ­lediglich berichten, dass ihre Medikamente aufgrund ihrer «Herz- und Nierenschwäche» vor einigen Tagen «etwas umgestellt» worden seien. Dann sei «da auch noch etwas mit der Leber oder dem Zucker, was genau, wisse sie jedoch nicht». Eine Diagnose- oder Medikamentenliste habe sie nicht, die Spitex (welche die ­Medikamente richte) und der Hausarzt hätten gerade Ferien. Digitale Schnittstellen wären in dieser Situa­tion sicher ideal gewesen, damit zumindest wichtige Hauptdiagnosen oder Medikamente (respektive kürzliche Änderungen mit allfälligen Gründen) eingesehen und in die Weiterbehandlung einbezogen werden könnten.
Nicht selten stellen sich Patientinnen oder Patienten nach einem Spitalaustritt umgehend in einer anderen Klinik vor, da sie sich in der vorgängigen «nicht ernst genommen fühlten». Wenn dann erneut ein (provisorischer) Bericht angefordert wird, kommt es leider häufig vor, dass ein solcher (noch) nicht vorhanden ist. Dieser Informationsmangel birgt die Gefahr, dass Untersuchungen unnötigerweise doppelt durchgeführt werden, wobei dies unter anderem bei Computertomografien eine erhöhte Bestrahlungsbelastung für die ­Patientin oder den Patienten und für das Gesund­heitssystem eine finanzielle Belastung bedeutet. Ein provisorischer Austrittsbericht würde hier sowohl der Patientensicherheit, der ärztlichen Fachperson(en) sowie der Staatskasse dienen. Da wir auf der Notfallsta­tion die ambulanten Patientinnen und Patienten oft zeitnah für eine Verlaufskontrolle zur Hausärztin oder dem Hausarzt schicken, bin ich mir der Problematik der zeitnahen Informationsübermittlung bewusst. Eine effektive und zeitnahe Information dient der Behandlungskontinuität und sollte ungemütliche Überraschungen wie z.B. ungeplante Rehospitalisationen oder vermeidbare Komplikationen reduzieren.
Aufgrund der stationären Qualitätskriterien der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) achte ich in meinem Alltag noch bewusster darauf, dass die provisorischen Berichte noch am selben Tag generiert und visiert sind – und im besten Fall den Notfall in den Händen des Patienten oder der Patientin verlassen. Aufgrund des verzögerten Kommunikationsflusses mittels Post/Fax versuche ich meinen Anteil der Informationsverzögerung möglichst kurz zu halten, damit die provisorischen Berichte innert 24 Stunden verschickt werden und damit zeitnah für die nachbehandelnden Fachpersonen verfügbar sind.
Die Qualitätskommission der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) publizierte kürzlich eine Liste von Qualitätsindikatoren, die im stationären Bereich hilfreich sein können. Wichtig dabei ist, dass Indikatoren eingesetzt werden, um die Messung eines Qualitätsverbesserungszyklus im Rahmen eines geordneten Qualitätsverbesserungsprozesses zu unterstützen. Zu diesen Indikatoren gehört der Aspekt des Informationsflusses. Kolleginnen und Kollegen der Allgemeinen Inneren Medizin stellen die Qualitätsindikatoren in einer Serie vor und zeigen, wie sie die Qualitätsindikatoren im Alltag umsetzen. Mehr Informationen unter www.sgaim.ch/stationaereQualitaetsindikatoren
Redaktionelle ­Verantwortung:
Lea Muntwyler, SGAIM
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Lea Muntwyler
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