access_time veröffentlicht 26.03.2020
Palliative Care in der Corona-Krise
Dr. med. Christoph Cina, Past Präsident palliative so

COVID-19 Online only
Palliative Care in der Corona-Krise
26.03.2020
Call to Action
In unserer hochaltrigen Gesellschaft wird Palliative Care rasch an Bedeutung zunehmen. Gemäss einer Schätzung des Bundesamtes für Statistik wird das Kollektiv der über 80-Jährigen von 380'000 im Jahre 2010 auf über eine Million im Jahre 2060 ansteigen. Diese Feststellung hat in den letzten Wochen leider eine dramatische Aktualität erhalten. Die Fallsterblichkeit ist stark davon abhängig, wie viele alte Menschen sich mit dem Virus infizieren und ob es damit zu einer Überforderung des Gesundheitssystems durch zu viele Patientinnen und Patienten kommt.
In einer „caring community“ ist interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation über die Institutionen hinweg gefordert. „palliatve so“ hat in den letzten Jahren Standards und Tools entwickelt, die vorausschauend die Bedürfnisse der betroffenen Menschen dokumentieren und über die Institutionen verfügbar machen. So kann der modular nach dem SENS Modell aufgebaute Betreuungsplan [1] wichtige Fragen wie Spitaleinweisung, Reanimation, Intubation ja oder nein etc. antizipieren und damit als wesentliche Entscheidungshilfe für alle Beteiligten dienen.
Wir empfehlen Ihnen, den Patientinnen und Patienten die Möglichkeit zu geben, über ihre Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche zu sprechen, diesen Betreuungsplan grosszügig anzuwenden und den beteiligten Institutionen zur Verfügung zu stellen.
Durch die strikte Einhaltung der Empfehlungen des Bundes wird es uns hoffentlich gelingen, die vulnerablen Menschen und damit auch unser Gesundheitssystem zu schützen. Wir wollen verhindern, ethisch unerträgliche Entscheidungen über Wohl und Wehe der Betroffenen fällen zu müssen.
Literatur
Ähnliche Beiträge
Bloggen Sie mit!
Wollen Sie auch einen Blogbeitrag publizieren? Dann schreiben Sie uns!
